Krankheiten
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Hypertrophe Kardiomyopathie | ![]() |
PPM - persistierende Pupillarmembranen |
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PKD | ![]() |
FeLV - Leukose |
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Progressive Retina Atrophie / Degeneration | ![]() |
FIV - Felines Immundefizienz-Virus |
Bei der Auswahl der Zucht ihres neuen Familienmitgliedes sollten sie unbedingt auf einige Dinge achten. Gesundheit umfasst nicht nur das offensichtliche, dass ein Kätzchen aktiv und glücklich wirkt, sondern eben auch die Genetik und Veranlagung zu gewissen Erkrankungen.
Die Grundlage für ein hoffentlich gesundes Kitten liegt zu allererst bei den Eltern. Nur wenn diese eine gesunde Grundlage mitbringen, kann ein Kitten dies auch tun. D.h. die Elterntiere sollten regelmäßig geimpft und entwurmt werden, gechipt, parasitenfrei, FeLV und FIV negativ getestet sein. Zusätzlich sollten Bengalen auf diverse genetische Erkankungen getestet werden. Dies ist relativ einfach für PKD und PRA. Dies sind Erkrankungen die sehr leicht mittels Gentest auszuschließen sind. Trägertiere dürfen keinesfalls verpaart werden.
Etwas schwieriger sieht es mit den Erkrankungen wie HCM; PKD und Katarakt aus. Mittels regelmäßiger Untersuchung gelingt es weitestgehend zumindest erkrankte Tiere aus der Zucht auszuschließen. Es sollte ein jährlicher Herz- und Nierenschall aller Zuchttiere erfolgen, sowie eine Augenuntersuchung. Diese Untersuchungen können nicht beim normalen tierarzt um die Ecke gemacht werden, sondern sollten vom jeweiligen Spezialisten durchgeführt werden.
All diese Untersuchungen sind natürlich nicht billig und unsere Katzen machen diese sicherlich auch nur zum Teil freiwillig mit. Aber diese sind nunmal notwendig um die beste Grundlage für ein möglichst langes Leben ihres zukünftigen Familienmitgliedes zu gewährleisten.
Ein Züchter den das alles nicht schert, kann seine Kitten natürlich deutlich günstiger abgeben. Er spart am Ende an Tierarztkosten, deckt die Katze u.U. ständig ein. Dementsprechend kann ein solcher Züchter, wenn man ihn überhaupt so nennen mag, seine Tiere deutlich günstiger abgeben (wobei der Preis kein indiz ist für einen guten oder schlechten Züchter. Es gibt auch hochpreisige Vermehrer). Wenn ihr Kiitten am Ende zeitig verstirbt oder sie enorme Tierarztkosten haben, wird sich ein solcher Züchter aber vermutlich nicht dafür interessieren oder wird versuchen Ausreden zu finden. Ist es das was wie wollen?
Welche Untersuchungen sollten die Elterntiere definitiv und mindestens haben?
- FeLV und FIV Test
- PRA-B und PKDef Gentest
- jährlicher HCM und PKD Schall
- regelmäßige Kotuntersuchungen
- regelmäßig geimpft und gechipt
Zusätzlich sinnvoll ist die zumindest einmalige Augenuntersuchung auf Katarakt, PPM und PRA
Das alles sollte auch ein Deckkater vorweisen der fremde Katzen deckt.
Erst wenn ein Tier sämtliche Untersuchungen ohne Befunde bestanden hat, darf und sollte mit einer Katze gezüchtet werden. Alles andere ist unseriös und verantwortungslos.
Natürlich kann es trotz aller Vorsorge manchmal trotzdem zu einer Erkankung wie HCM, PKD o.ä. kommen. Eine Untersuchung der Eltern schließt ein Weitergeben mancher Erkrankungen leider nicht zu 100% aus. So sehr man sich als Züchter auch bemüht, gibt es im Leben nun mal keine 100%. Je mehr Kitten man im Laufe einer Züchterlaufbahn zur Welt gebracht und abgegeben hat, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit natürlich auch, dass mal nicht alles in Ordnung ist. Entscheidend ist am Ende dann wieder wie geht der Züchter damit um?! Ein Züchter der behauptet, dass immer alles zu 100% perfekt gesund war, züchtet entweder noch nicht lang, schaut nicht richtig hin oder lügt schlichtweg!
Hypertrophe Kardiomyopathie

Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist die häufigste Herzerkrankung bei Katzen. Sie kommt nicht nur bei Rassekatzen vor, sondern auch bei ganz normalen Haus- und Hofkatzen. Allerdings gibt es schon eine gewisse Häufung bei bestimmten Rassen, am häufigsten sind betroffen: Maine Coon, American Shorthair, Perser, Ragdolls und Britisch Kurzhaar.
Leider gab und gibt es aber auch einige sehr bekannte Bengalen, die an einer HCM erkrankt sind, und sogar ALCs die an einer HCM verstorben sind. Ganz verwunderlich ist das offenbar gehäufte Vorkommen bei Bengalen eigentlich nicht, wenn man bedenkt, dass die American Shorthair die häufigste Rasse war, die mit der ALC verpaart wurde um unsere Foundation Bengalen zu erhalten und American Shorthair Katzen extrem häufig von HCM betroffen sind. In den letzten Jahre wurde aber nun auch angefangen, vor allem in den größeren Zuchten Amerikas die Zuchttiere vorsorglich untersuchen zu lassen. Dabei kam es in den letzten Jahren extrem häufig zu den Meldungen von HCM positiven Katzen.
Um was genau handelt es sich bei der HCM aber?
Bei der hypertrophen Kardiomyopathie handelt es sich um eine Verdickung (Hypertrophie) der Muskulatur der linken Herzkammer. Dabei kann sich die Kammerwand entweder fokal verdicken, symmetrisch oder asymmetrisch, in jedem Fall wird aber das Volumen der linken Herzkammer verringert. Dadurch kommt es aber in jedem Falle früher oder später zum Blutrückstau in den linken Vorhof, der sich dann mit der Zeit auf Grund des vermehrten Blutstaus vergrößert. Am Ausmaß der Vorhofvergrößerung wird im Ultraschall auch der Schweregrad der Erkrankung ermittelt.
Durch die verdickte Kammerwand kommt es zum Füllungsproblem der Kammer, dadurch kommt es zum Blutrückstau in den linken Vorhof, aus diesem können dann in fortgeschrittenen Stadien Lungenödeme und Pleuraergüsse resultieren. Das Wasser im Interpleuralspalt und in der Lunge führt dann zu Atemnot bei der Katze.
Durch die Vergrößerung, des Vorhofes kann es aber auch zur Verwirbelung des Blutes und zur Bildung von Thromben kommen, die dann in den großen Blutkreislauf abgeschwemmt werden und in der Regel an der Aufspaltung der Aorta zu den Beinen zum erliegen kommt. Symptome sind dann eine Lähmung der Hintergliedmaßen, dies ist für die Katze meist hochgradig schmerzhaft. Besitzer berichten häufig ein schreiendes, gelähmtes Tier vorzufinden. Die einzige wirkliche Hilfe in dieser Situation ist nur noch die Euthanasie des Tieres.
Das Problem eine HCM zu diagnostizieren ist, dass diese häufig nicht mit Herzgeräuschen assoziiert ist. Herzgeräusche kommen bei einer HCM nur dann vor, wenn es durch die Herzmuskelverdickung zusätzlich noch zu einer Obstruktion des Ausflusstraktes kommt, also wenn der Weg aus der linken Kammer in die Aorta eingeengt wird.
Die Chance das der Tierarzt also ein Herzproblem bei einer Katze beim abhören feststellt ist eher gering. Auch im Röntgen kann der Tierarzt nur Folgen einer nicht mehr kompensierten HCM sehen, also wenn bereits Wasser in der Lunge ist, aufgrund des Blutrückstaus.
Das beste Mittel um eine HCM zu diagnostizieren ist der Herzultraschall, da dies aber eine sehr spezielle Untersuchung ist, und gerade in Anfangsstadien schwierig zu erkennen ist, sollte dies nur von Spezialisten durchgeführt werden. Im Herzultraschall kann das Ausmaß der Erkrankung sehr gut beurteilt werden.
Wird die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert ist sie eine zeitlang gut therapierbar, allerdings nicht heilbar!
Meist beginnen klinische Symptome im Alter von 2-4 Jahren. Jüngere Tiere sind häufiger betroffen, wenn beide Elterntiere erkrankt sind. Kater sind zumeist schwerer und häufiger betroffen als weibliche Katzen.
Eine einmalige Zuchtuntersuchung im Alter von 1 Jahr ist also völlig sinnlos. Wirklich sinnvoll ist lediglich eine jährliche Ultraschalluntersuchung aller Zuchttiere. Je älter eine Katze mit normalem Herzschall ist, desto besser!
Die genaue Vererbung bei Bengalen ist bisher noch ungeklärt. Für einige Rassen wird ein Gentest angeboten, aber auch dieser ist nur sehr eingeschränkt sicher, zumal es nicht nur eine genetische Ursache für HCM geben muss. Beim Menschen sind mittlerweile 200 Gendefekte auf 10 verschiedenen Genen bekannt, die zu Herzmuskelerkrankungen führen können.
Klar ist, dass in einigen Linien deutlich häufiger HCM auftritt als in anderen – eine Vererblichkeit ist damit eigentlich bestätigt.
Ich achte schon bei der Auswahl meiner Zuchttiere sehr darauf, aus HCM freien Linien zu kaufen und nur aus Zuchten, die ihre Zuchttiere auch regelmäßig auf HCM untersuchen lassen. Zusätzlich werden alle Tiere mindestens 1x im Jahr einer Herzuntersuchung per Herzultraschall unterzogen.
Leider hat es auch uns schon getroffen, denn der Vater unserer süßen Fancy wurde mit 2 Jahren HCM positiv geschallt. Obwohl Fancy selbst einen normalen Herzbefund hat, habe ich sie schweren Herzens kastriert, da das Vererbungsrisiko einfach zu groß ist! Fancy ist glücklicherweise nie Mama geworden. Leider ist auch unser langjähriger Zuchtkater im Alter von 6 Jahren HCM positiv geschallt (nach bis dahin immer unauffälligem HCM Schall!). Er wurde daraufhin kastriert. Glücklicherweise scheint nur ein einziges seiner Nachkommen ebenfalls betroffen zu sein. Beiden geht es aber nach wie vor gut. Die meisten von Eclipse Nachkommen sind mittlerweile geschallt und sind zum Glück gesund!
Trotz aller Vorsorge kann ein Herzerkrankung leider nicht zu 100% bei den Nachkommen ausgeschlossen werden. Man kann nur sein Bestes tun: Schallen, erkrankte Tiere aus der Zucht ausschließen und guten Kontakt zu den neuen Besitzern der Kitten haben.
Auch Für Liebhabertiere ist ein regelmäßiger Herzschall ab ca 2 Jahren durchaus sinnvoll. Zum einen kann bei Bedarf zeitiger versucht werden zu therapieren, zum anderen ist dies natürlich das beste Monitoring für den Züchter. Je mehr Verwandte Tiere regelmäßig untersucht werden, desto mehr Aussagekraft hat ein Züchter über seine Linien.
(Bildquelle: pawpeds.com)
PKD
Die PKD (engl. Polycystic Kidney Disease ) ist eine erbliche Erkrankung der Nieren. Am häufigsten tritt diese Erkrankung bei Perserkatzen auf, kommt aber auch bei anderen Rasse- und Hauskatzen vor.
Bei der PKD kommt es zur Ausbildung flüssigkeitsgefüllter Kammern, sog. Zysten innerhalb des Nierengewebes. Diese können nur wenige Millimeter, aber auch einige Zentimeter groß werden. Bei zunehmender Füllung dieser Zysten kommt es durch den zunehmenden Druck auf das umliegende Nierengewebe zur Schädigung des Funktionsgewebes.
Symptome treten erst sehr spät auf, nämlich dann wenn bereits so viel Nierengewebe geschädigt ist, dass es zum Nierenversagen kommt. Häufige Symptome sind: Vermehrte Wasseraufnahme, vermehrter Urinabsatz und ein herabgesetzter Appetit und der daraus resultierenden Gewichtsabnahme.
Ein sicheres Diagnostikum ist der Ultraschall durch einen Spezialisten. Da es aber zur allmählichen Füllung der Zysten kommt, was eine Diagnose in jungen Jahren schwierig machen kann sollten Zuchttiere regelmäßig nachgeschallt werden. Allerdings zeigen 75% der betroffenen Katzen schon im Alter von unter einem Jahr deutliche Zysten. Betroffene Tiere sollten sofort aus der Zucht genommen werden. Der von verschiedenen Laboren angebotene Gentest ist bei der Bengalkatze nichts aussagekräftig und damit nicht sinnvoll. Das verantwortliche Gen ist bisher nicht nachgewiesen.
Eine Heilung ist gibt es nicht, lediglich eine symptomatische Behandlung ist möglich.
Auch wenn Bengalen eher weniger von dieser Erkrankung betroffen sind, lassen ich einmal im Jahr gemeinsam mit dem Herzultraschall, auch einen Bauchultraschall durchführen. Da die Untersuchung nicht schmerzhaft für das Tier ist, halte ich es für sinnvoll um eine bestmögliche Gesundheit unserer Kitten zu ermöglichen.
Progressive Retina Atrophie / Degeneration
Bei der progressiven Retina Atrophie (PRA) handelt es sich um eine Degeneration der Netzhaut die zu Erblindung führt. Bei Hunden ist diese Erkrankung schon seit langem bekannt und verschiedene Zeitpunkte des Auftretens sind beschrieben. Beim Hund sind bereits zahlreiche Vererbungsformen bei den verschiedenen Hunderassen, sowie diverse verantwortliche Gene identifiziert.
Mögliche Symptome einer beginnenden Blindheit sind:
- Nachtblindheit - die Katze sucht u.U. weniger gerne dunkle Räume auf, ist unsicher, springt oder spielt weniger bei Dunkelheit
- Pupillen wirken weit
Symptome in späteren Stadien:
- grünes leuchten der Pupillen
- gegen Gegenstände laufen
- Probleme sich in neuer Umgebung zurecht zu finden
- Katze kann Laserpointer beim Spiel nicht mehr folgen
Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass sich blinde Katzen in ihrer gewohnten Umgebung sehr gut zurechtfinden.
Bei der Katze wurde diese Erkrankung erstmals bei der Abessinier- und Somali Katze identifiziert. Es kommt zur Degeneration der Photorezeptoren (Stäbchen und / oder Zapfen). Bei Abessinier- und Somali Katze ist bereits ein Gen identifiziert, welches zur Degeneration der Stäbchen führt und bereits in frühem Alter, meist unter einem Jahr zur Erblindung führt. Bereits mit einem halben Jahr sind häufig Auffälligkeiten am Augenhintergrund durch einen Veterinärophthalmologen zu beobachten. Das entsprechende Gen kann bereits durch Laboklin per Gentest aus einer Blutprobe identifiziert werden. Bei diesen sogenannten Rdy-Katzen kommt es gleichzeitig häufig auch zu einer Degeneration der Zapfen. Ein entsprechender Untergang oder eine Fehlentwicklung der Photorezeptoren führt zu einer Erblindung.
Auch für die Perserkatze wird bereits seit einigen Jahren eine Form der Netzhautdegeneration beschrieben, betroffene Tiere zeigen bereits mit wenigen Wochen deutliche Verhaltensauffälligkeiten und sind großteils bereits mit erreichen der 12. Lebenswoche vollständig erblindet. Ein Gen ist derzeit noch nicht identifiziert.

Bengalkatzen können eine weitere Form der progressiven Retina Atrophie aufweisen. Es handelt sich hier um eine zeitig beginnende Degeneration der Photorezeptoren. Die meisten betroffenen Tiere sind bereits mit erreichen des 1. Lebensjahres vollständig erblindet. Der von Laboklin angebotene Gentest weist das CEP290 Gen der betroffenen Pdy Abessinierkatzen nach. Dieses Gen führt bei der Bengalkatze allerdings nicht zu der beschriebenen Symptomatik und ist damit sinnlos. Der von verschiedenen Laboren angebotene Gentest ist bei der Bengalkatze nichts aussagekräftig und damit nicht sinnvoll. Ein Versuch des genetischen Nachweises des verantwortlichen Genes bei der Bengal wurde intensiv angestrebt und scheint von Erfolg gekrönt zu sein. Die UC Davis bietet nun seit kurzem kommerziell einen Gentest auf die Bengal PRA (PRA-b). Dieses Gen wurde bei zahlreichen erblindeten Bengalkatzen nachgewiesen, wie akurat der Test tatsächlich ist, wird sich erst noch zeigen.
Bei dem PRA-b Gen handelt es sich um ein rezessiv vererbtes Merkmal, entsprechend müssen Tiere diese Gen reinerbig tragen (PRA-b/PRA-b) um auch an der progressiven Retinaatrophie zu erkranken. Trägertiere (N/PRA-b) oder freie (N/N) Tiere haben einen normalen Visus.
Im Gegensatz dazu kann auch ein Taurinmangel zur Netzhautdegeneration führen, dies ist mit der Fütterung kommerzieller Futtermittel jedoch relativ selten. Allerdings kann auch die Verabreichung von Enrofloxacin (ein Antibiotikum - Handelname beispielsweise Baytril, Enroflox, Xeden, Enrotab) in normaler Dosierung bei der Katze zur Netzhautdegeneration führen und sollte daher bei Katzen grundsätzlich keine Anwendung finden, sofern andere Antibiotika noch wirksam sind.
Um eine progressive Retina Atrophie mit Sicherheit ausschließen zu können wird zusätzlich zum neuen PRA-b Gentest eine Untersuchung durch einen Veterinärophthalmologen empfohlen. Dieser kann typische Veränderungen am Augenhintergrund sehen. Um jegliche Zweifel über die Sehfähigkeit ausschließen zu können, kann auch ein ERG angefertigt werden. Eine Untersuchung ist erst sinnvoll nach Erreichen des ersten Lebensjahres. Gleichzeitig können auch andere genetische Augenerkrankungen ausgeschlossen werden, für die es bisher keinen Gentest gibt, wie z.B. Katarakte und persistierende Pupillarmembranen (PPM).
persistierende Pupillarmembranen (PPM)

Bei persistierenden Pupillarmembranen (PPM) handelt es sich um Überbleibsel embryonaler Gefäße, die zur Versorgung der Linse dienten. Diese Stränge können von Iris zu Iris, Iris zu Hornhaut und Iris zu Linse verlaufen. Im Falle der Iris zu Hornhaut-Form kommt es im Bereich der Anhaftung an der Hornhautinnenseite (dem Endothel) zu einer weißlichen Eintrübung. Im Falle der Iris zu Linse -Form kommt es durch die Anhaftung an der vorderen Linsenkapsel in diesem Bereich zu einer kapsulären Katarakt (Eintrübung der vorderen Linsenkapsel). Die angeborene Rückbildungsstörung bleibt unverändert. Je nachdem wie stark die Trübung im Bereich der Hornhaut oder Linse ist, kommt es zu mehr oder weniger starken Seheinschränkung. Eine Therapie ist in der Regel nicht notwendig.
Grundsätzlich sind deutlich häufiger Hunde als Katzen betroffen, allerdings scheinen PPMs bei Bengalen gehäuft aufzutreten. Eine Ursache hierfür ist bisher nicht bekannt.
Betroffene Tiere sollten natürlich von der Zucht ausgeschlossen werden. Klarheiten bringt in Besuch beim Veterinärophthalmologen vor Zuchteinsatz.
FeLV (Felines Leukämie Virus) - Leukose
Die Leukose ist ein Viruserkrankung der Katze, welche durch FeLV ausgelöst wird. FeLV gehört zur Familie der Retroviren (wie auch das humanes Immundefizienz-Virus - HIV). Die Übertragung erfolgt vor allem durch Speichel von Katze zu Katze. Insbesondere sind hier Bissverletzungen zu nennen, da es hier zum direkten Kontakt von Speichel zur Blutbahn kommt und die Virusübertragung begünstigt. Allerdings ist die Oropharyngeale Infektion ebenso häufig. Kann das Immunsystem der Katze das Virus nicht bekämpfen, verläuft diese Erkrankung in der Regel tödlich.
Die Virusausscheidung erfolgt vor allem über Speichel aber auch über den Kot und Urin. Eine Virusinfektion kann daher zum einen über gegenseitiges Belecken, gemeinsame Nutzung von Futter- und Wassernäpfen sowie über das Katzenklo erfolgen. Weiterhin ist wie bereits genannt natürlich die Infektion bei Kämpfen durch Bisse, aber auch durch den Deckakt bei unkastrierten Tieren möglich.
Nach Infektion kommt es zu einer Virämiephase, d.h. zur Ausbreitung und Vermehrung des Virus im Körper der Katze. In dieser Phase sind die Tiere in der Regel symptomlos und können zum Teil über Jahre das Virus ausscheiden. Bei einem Teil der Tiere ist das Immunsystem in der Lage das Virus zu bekämpfen und zu eliminieren. Bei einem anderen Teil der Katzen kommt es zu einer latenten Infektion, da das Immunsystem es schafft die Virusreplikation zu verhindern, das Virus aber nicht eliminieren kann. Andere Erkrankungen oder Stress die zu einer Immunsuppression führen, können dann zu einer erneuten Reaktivierung der Virusreplikation und damit zur erneuten Virämie führen. Bei einem weiteren Teil der Katzen kommt es zu einer persistierenden Infektion mit Ausprägung von klinischen Symptomen.
Die Symptome bei einer FeLV-Infektion können vielfältig sein. Durch eine virusassozierte Knochenmarksdepression sind Blutarmut (Anämie) sowie eine zunehmende Immunsuppression häufig. Insbesondere die Störung des Immunsystems führt dazu, dass andere Infektionen nicht ausreichend bekämpft werden können. Die Symptome der Erkrankung sind aufgrund dessen oft vielfältig. Daher gilt grundsätzlich, dass jede verschleppte und langandauernde Erkrankung FeLV verdächtig sein sollte.
Eine Heilung dieser Erkrankung gibt es nicht!
Diagnosestellung erfolgt mittels ELISA oder PCR aus dem Blut der Katze. Zum einen kann dies mittels Schnelltest direkt beim Tierarzt erfolgen, etwa sicherer ist allerdings der Test im Labor.
Wie kann ich nun meine Katze schützen? Der sicherste Schutz gegen eine Infektion ist natürlich kein Kontakt zu erkrankten Tieren. - Daher werden alle unsere Katzen auf FeLV und FIV getestet vor Kontakt zu anderen Tieren unserer Zucht. Gleichzeitig fordern wir daher aber auch, dass bereits in einem Haushalt wohnende Katzen, vor Einzug eines Kittens von uns, per Labor auf FeLV und FIV getestet werden müssen.
Es besteht aber auch die Möglichkeit einer Schutzimpfung. Diese ist allerdings nicht als Schutz bei Dauerkontakt zu einer FeLV positiven Katze gedacht. Lange Zeit ist die FeLV Impfung jedoch als Todimpfstoff, durch notwendige Wirkvermittler, sehr umstritten gewesen. Seit Markteinführung eines adjuvantienfreien Impfstoffes der Firma Merial besteht diese Sorge aber nicht mehr und damit überwiegen die Vorteile der Impfung den Nachteilen deutlich. Daher werden bei uns nun abgesehen von allen Zuchttieren auch die Kitten gegen Leukose geimpft. Diese Vorteile bestehen aber aktuell nur bei dem Impfstoff der Firma Merial!
FIV - Felines Immundefizienz-Virus
Das feline Immundefizienz-Virus ist wie FeLV ein Retrovirus. FIV löst ähnlich wie HIV eine Schwäche des Immunsystems aus. Ebenso wie bei AIDS des Menschen kann jahrelang eine symptomlose Phase bestehen. Es kommt mit der Zeit zu einer zunehmenden Schwächung des Immunsystems und Sekundärerkrankungen verlaufen schwerwiegend und können dann letztlich zum Tod führen.
Die Infektion erfolgt vor allem über Blut, d.h. häufigster Übertragungsweg ist durch Bissverletzungen oder beim Deckakt. Eine Übertragung vom Muttertier auf ihre Kitten ist prinzipiell möglich.
Die Erkrankung verläuft in 4 Stadien. Oft vergehen Jahre vom Zeitpunkt der Erstinfektion und dem Auftreten der ersten Symptome. Die Symptome sind ebenso wie bei einer Infektion mit FeLV vielfältig und eher geprägt durch bestehende Sekundärinfektionen.
Eine Heilung oder Impfung ist derzeit nicht möglich. Zum Schutz anderer Katzen sollten erkrankte Katzen keinen Kontakt mehr zu nicht erkranken Tieren haben. Eine Gefahr für den Menschen besteht nicht!
Der sicherste Schutz gegen eine Infektion ist natürlich kein Kontakt zu erkrankten Tieren. - Daher werden alle unsere Katzen auf FeLV und FIV getestet vor Kontakt zu anderen Tieren unserer Zucht. Gleichzeitig fordern wir aber auch, dass bereits in einem Haushalt wohnende Katzen, vor Einzug eines Kittens von uns, per Labor auf FeLV und FIV getestet werden müssen.